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Partnerschaftsmodell Schiene

Autor: Die Bauindustrie

Mit dem „Partnerschaftsmodell Schiene“ hat die DB Netz AG – zusammen mit den Partnern Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB), dem Verband Beratender Ingenieure (VBI) sowie der wissenschaftlichen Unterstützung durch die TU Berlin – einen konzeptionellen Vorschlag erarbeitet, wie eine partnerschaftliche Projektabwicklung ganzheitlich sowie nachhaltig bei großen und/oder komplexen Projekten der Schieneninfrastruktur umgesetzt werden kann.

Zentrale Nutzenargumente des “Partnerschaftsmodells Schiene“

  • Wir haben EIN GEMEINSAMES ZIEL.
  • Wir finden gemeinsam INNOVATIVE LÖSUNGEN durch die frühe Zusammenführung von Planen, Bauen und Betreiben.
  • Wir GEWINNEN (oder verlieren) gemeinsam.
  • Wir investieren unsere ganze ENERGIE lösungsorientiert in das PROJEKT.
  • Wir planen und bauen KOSTENSICHER, EFFIZIENTER und SCHNELLER.
  • Wir motivieren Mitarbeiter:innen durch den GEMEINSAMEN ERFOLG und erhöhen damit die ATTRAKTIVITÄT der gesamten Branche.

Ausgangslage

  • Für den Ausbau und die Modernisierung der Schienenverkehrsinfrastruktur wurde für die kommenden Jahre ein starker Investitionshochlauf vereinbart. Insbesondere der Fachkräftemangel und die steigende Projektkomplexität sowie daraus resultierende Anforderungen an Termin- und Kostensicherheiten bei öffentlichen Bauvorhaben stehen einer Beschleunigung und Zunahme der Projekte jedoch entgegen.
  • Das “Partnerschaftsmodell Schiene“ soll dabei helfen, den Investitionshochlauf terminsicher umzusetzen. Durch die Zusammenführung der wesentlichen Projektbeteiligten bereits in der Planungsphase, können die Partner ihre volle Leistungs- und Innovationsfähigkeit auf die Optimierung, die schnelle Umsetzung sowie den effizienten Betrieb des Bauvorhabens fokussieren. Diese frühzeitige Zusammenarbeit der wesentlichen Projektbeteiligten kann sowohl die Geschwindigkeit der geplanten Maßnahmen als auch die Qualität erhöhen, Kapazitäten schonen und gleichzeitig Kosten optimieren.
  • Im Sinne der Empfehlungen der Reformkommission „Bau von Großprojekten“ (BMVI, 2015)1 enthält die „Strategie Planungsbeschleunigung“ des BMVI (2017)2 als Maßnahme die Durchführung von Pilotprojekten der partnerschaftlichen Zusammen- arbeit. Darüber hinaus betont der Wissenschaftliche Beirat des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi, 2020)3, dass bei klassischen preisgetriebenen öffentlichen Ausschreibungsverfahren das Know-how des Auftragnehmers zu wenig eingebunden wird, was es zu ändern gilt.
  • Auch bei Auftraggebern und Auftragnehmern wurde zunehmend erkannt, dass gemeinsames lösungsorientiertes Handeln und nicht die Suche nach Schuldigen zum gewünschten Projekterfolg führt. Hierfür ist sowohl ein ehrlicher und transparenter.

 

Umgang mit Zeit, Kosten und Risiken als auch das Schaffen von Anreizen für alle Beteiligten grundlegend. Um diesem Ansatz einen verbindlichen Rahmen zu geben, brauchen wir neue partnerschaftliche Modelle der Zusammenarbeit.

„Partnerschaftsmodell Schiene“

  • Mit dem “Partnerschaftsmodell Schiene“ hat die DB Netz AG – zusammen mit den Partnern Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB), dem Verband Beraten- der Ingenieure (VBI) sowie der wissenschaftlichen Unterstützung durch die TU Berlin – einen konzeptionellen Vorschlag erarbeitet, wie eine partnerschaftliche Projektabwicklung ganzheitlich sowie nachhaltig bei großen und/oder komplexen Projekten der Schieneninfrastruktur umgesetzt werden kann.
  • Die frühzeitige Integration der wesentlichen Beteiligten nach der Vorplanung bietet sowohl eine adäquate Lösung für die dringend benötigte baubetriebliche Stabilisierung als auch eine auf den Lebenszyklus bezogene Optimierung. Wenn es gelingt, die wesentlichen planenden und ausführenden Unternehmen bereits in der Entwurfsphase zusammenzuführen, können Sperrpausen besser definiert und optimal ausgenutzt werden.
  • Im Rahmen der gesamtheitlichen Ausführungsplanung soll ein zwischen Bauherrn, beratenden Ingenieuren und ausführenden Unternehmen abgestimmtes Bausoll definiert sowie die bauliche und logistische Umsetzung optimiert werden. Die Zielkosten – welche neben den Basiskosten auch sämtliche Risikopotentiale umfassen – werden dabei von den Projektpartnern gemeinsam definiert und vereinbart. Werden die Zielkosten unterschritten, profitieren alle Partner gemäß ihrer Risikoübernahme von den Minderkosten. Bei einer Kostenüberschreitung tragen analog alle ihren Anteil an den Mehrkosten. Dies trägt zu einer gemeinsamen Gewinn- und Verlustbeteiligung im Sinne des Projekterfolgs bei. Im “Partnerschaftsmodell Schiene“ hat somit kein Projektpartner ein Interesse daran, Kosten und Risiken auszublenden oder unzureichend zu kalkulieren. Vielmehr steht die konstruktive wie auch primär ressourcenschonende Lösungsfindung von der Planung bis zur Inbetriebnahme im Vordergrund.
  • Das hier vorgestellte Partnerschaftsmodell Schiene stellt für ausgewählte, komplexe Projekte der Schieneninfrastruktur einen konzeptionellen Vorschlag dar, mit dem der Nutzen partnerschaftlicher Zusammenarbeit verdeutlicht werden soll. Im Rahmen von Pilotprojekten der DB Netz AG sollen daher am praktischen Projekt die Chancen und Grenzen Stakeholder-übergreifend aufgenommen, planungs- und baubeglei- tend evaluiert sowie abschließend bewertet werden.

 

Quellen:

1 Bau von Großprojekten (2015) – https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Publikationen/G/reformkommission-bau-grossprojekte-endbe- richt.html

2 Strategie Planungsbeschleunigung (2017) – https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Publikationen/G/innovationsforum-planungsbe- schleunigung-strategiepapier.pdf

3 BMWi (2020) – https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Ministerium/Veroeffentlichung-Wissenschaftlicher-Beirat/gutachten- oeffentliche-infrastruktur-in-deutschland.pdf?__blob=publicationFile&v=12

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