Zukunftsinitiative Bahnbau –
Gemeinsam für den Bahnbausektor
Hintergrund der Initiative zur Erreichung der Klimaschutzziele und für eine attraktive Mobilität der Zukunft ist die Schiene DAS Verkehrsmittel!
Eine verlässliche, leistungsfähige Infrastruktur ist dafür die Basis. Deshalb ist Bauen, Instandhalten und Sanieren Teil der Lösung und nicht das Problem der Schieneninfrastruktur. Das größte Modernisierungsprogramm der Eisenbahngeschichte wird 2020 in die dritte Runde gehen. Mit den Investitionen im Rahmen der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung III (LUFV III) wird das Eisenbahnsystem noch robuster und zuverlässiger. Die Deutsche Bahn und die Bahnbaubranche arbeiten seit Anfang 2019 gemeinsam daran, den Herausforderungen im Spannungsfeld zwischen Fahren und Bauen besser zu begegnen!
Denn: Künftige Entwicklungen bieten Chancen für den Bahnbausektor:
- Weiterer Hochlauf der Investitionen (LUFV III und Bedarfsplan) über verlässliche Zeiträume
- Zusätzliche Bauaktivitäten
- Erhöhung der Auftraggeber-Attraktivität
- Investitions- und Innovationsanreize
Die damit verbundenen Herausforderungen können nur gemeinsam gelöst werden:
- Demografie/Ingenieur- und Fachkraftmangel
- Starre Tarifstrukturen
- Steigende rechtliche Rahmenbedingungen (Baulärm, Umwelt) beherrschen
- Steigender Ressourcenbedarf
- Kapazitätsschonendes Bauen (Bautakte, Sperrpausenproduktivität)
- Kundenfreundliches Bauen und steigende Baukosten
In einem Spitzengespräch mit hochrangigen Vertretern der Branche und Unternehmen wurde beschlossen, dass insgesamt vier Handlungsfelder gemeinsam und übergreifend behandelt werden sollen.
Ziel der Initiative ist es, bis Anfang 2020 einen Maßnahmenplan zu entwickeln, um das Bauen bei der DB effizienter und attraktiver zu gestalten, damit unter geänderten Rahmenbedingungen eine Steigerung der Produktivität ermöglicht wird. Umfangreiche Chancenfelder werden dazu bis Ende 2019 beleuchtet und erste Lösungen erarbeitet. Entscheidend für den tatsächlichen Erfolg wird aber die Umsetzung konkreter Maßnahmen ab 2020 sein.
In den Arbeitsgruppen arbeiten insgesamt rund 100 Experten von der DB, aus Bahnbauunternehmen und Verbänden gemeinsam an Projekten, Lösungen und Ideen:
1) Kommunikation
Es bedarf einer „einheitlichen Stimme“ nach außen (Bürger, Politik) von DB und Bauwirtschaft. Erfolgreiches Beispiel für den Hebel einer „gemeinsamen und einheitlichen Stimme“ ist die erzielte auskömmliche und stabile Finanzierungsgrundlage des Bahnbausektors.
2) Attraktivität des Bahnbauberufes erhöhen
Lösungen entwickeln für Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiterbindung (z. B. bessere Planbarkeit von Nacht- und Wochenendarbeit, Kulturwandel und Partnerschaft auf der Baustelle fördern, Kodex der guten Zusammenarbeit leben, gegenseitiges Verständnis für zu erfüllende Ziele erzeugen).
3) Rahmenbedingungen verbessern
Regelungen und Richtlinien entbürokratisieren, um die Planung und Realisierung von Bauvorhaben zu beschleunigen und wirtschaftlicher sowie nachhaltiger umzusetzen (Einbindung EBA, Politik).
4) Produktivität erhöhen
Anreize in Ausschreibungen setzen, um Technologien und Bauverfahren zu verbessern bzw. vorhandene produktivere Verfahren besser zu nutzen. Deutliche Erhöhung der Produktivität muss ein zentraler Lösungsschlüssel für die Herausforderung der Demografie sein. Weiter Ziele sind die bessere Nutzung und der Ausbau der Chancen aus der Digitalisierung (NTP, BIM, digitale Bauakte) sowie die Transparenz des Bauprogramms zu erhöhen, Planbarkeit und Effizienz zu verbessern und damit knappe Kapazitäten bei allen Beteiligten zu schonen.